Veröffentlicht in AUS DEM SCHULALLTAG

Rückblick der Blogarbeit aus Lehrersicht

Wie liest man eigentlich Zeitung, wo finde ich was und wie kann ich mich selber in verständlicher Weise informieren zu aktuellen Ereignissen um mich herum und in der Welt?

Solche Fragen bildeten den Ausgangspunkt für das Unterrichtsthema Nachrichten, Zeitungen, Medien. Die Verknüpfung ins Handwerkliche konnte übers das Material Papier hergestellt werden, Papier ist ja ein unglaublich vielseitiger Werkstoff.

Im Epochenunterricht sollte neben der Auseinandersetzung mit Medien aber auch das eigene Tun, das tätig werden im Vordergrund stehen. Was liegt näher als um dieses Thema herum eine Schülerzeitung zu entwickeln? Schnell waren die Schüler und ich selbst Feuer und Flamme für diese Idee; von der zeitgemässen Methode der Umsetzung in Form eines Internet-Blogs waren die Schüler begeistert. 

So besuchten wir gemeinsam mit Herrn Eichele kurz nach den Sommerferien das Papiermuseum Basel (Siehe separater Bericht dazu hier). Hier konnten die Schüler selber Papier schöpfen und lernten neues über die Herstellung und geschichtliche Entwicklung des Papiers. Dies war der Ausgangspunkt, von wo aus sich das Thema im Handwerklichen und im Epochenunterricht in eigenen Wegen entwickeln konnte.

Der Besuch in Basel war für die Klasse nachhaltig: selber eine Handwerker-Werkstatt zu betreiben, das Sammeln von Zeitungen und Eierkarton, das Anfertigen  verschiedenerPulpen, aus denen festes Papier geschöpft wurde. Die vielfältigen Arbeitsschritte vom Pressen der fragilen Papierfasern, dem Trocknen und danach der Weiterverarbeitung zu festem Briefpapier, Karten und Couverts, waren für die SchülerInnen eine eindrucksvolle Erfahrung. Aus Altem Neues zu schaffen erlebten die SuS an der praktischen Upcycling-Arbeit, aus gebrauchten Büchern Register in Fächerform zu falten und dieie mit selbstgewählten „Reitern“ zu versehen.

Einen weiteren Einblick in die Entwicklung von der Handschrift zum Buchdruck gab derWorkshop im Landesmuseum „Schreiben und Schrift“. Zurück in der Werkstatt beschäftigte  uns jetzt Drucktechniken wie Holzschnitt, Radierung, Linoldruck. Nach einigen Versuchen zeichnete sich ab, dass die SuS mit dem Linoldruck am besten zurechtkommen. Wir zeichneten Monogramme und lernten, wie für den Buchdruck erforderlich, die Buchstaben spiegelverkehrt zu schreiben. In der Druckerwerkstatt wurden die hergestellten Monogramme fleissig eingesetzt. Jetzt, nach dem Sammeln erster Erfahrungen, war das Zusammenspiel von Computerschrift und gedrucktem Buchstaben eine gestalterische Herausforderung für unsere Portfolios. Weiterhin begleitet uns das Thema auch in der kommenden Aufgabe, das Liedgut der Werkstufe in Form eines eigenen Liederbuches zusammenzufassen,- die gestalterische Arbeit wird darin bestehen, das Liederbuch mit graphischen Sujets zu verzieren mithilfe unserer erlernten Techniken.  

Im Epochenunterricht war die Exkursion das erste Erlebnis, welches wir in Form eines Berichtes aufzuschreiben versuchten. Als Grundlage dienten uns dafür Fotos und Texte aus dem Museum, aber natürlich auch das Erlebte und die Erzählungen aus der Museumsführung. Die Frage, in welcher Form alle Schüler an einem solchen Bericht beteiligt werden konnten, also auch die Noch-nicht-Leser und -Schreiber, war eine Herausforderung. Hier half uns das Thema des Leseprojekts aus dem letzten Schuljahr weiter, wo wir Kurzgeschichten in einfacher Sprache gemeinsam lasen und mittels Bildern und Sprache nacherzählten in Form von Erzähl-Videos aufzeichneten. Diese lustvolle Arbeit nahmen die Schüler gerne wieder auf und erzählten Erlebtes und Wissenswertes aus dem Workshop im Papiermuseum zu den selber gemachten Fotos. So konnte der Bericht aus Textelementen, Fotos und diesen Erzählvideos zusammengesetzt werden. Die Zeit, welche wir für die Bearbeitung dieses ersten Berichts benötigten, war doch enorm, und so überbrückten wir die Zeit auf dem Blog mit den Erzählvideos aus dem Leseprojekt vom letzten Jahr, um auch unsere ersten zaghaften Leser auf dem Blog mit einem wöchentlich neu erscheinenden Blogbeitrag zu unterhalten. 

Das Ziel, mit dem Blog den Eltern und interessierten Lesern einen Einblick in den Schulalltag zu geben, brachte eine Fülle von Themen und möglichen Berichten mit sich. Exkursionen, Unterrichtsprojekte, Lager und vieles mehr bietet sich dafür an. Doch leider zeigt sich auch, dass wir mit Schreiben einfach nicht hinterher kamen, die einzelnen Schüler brauchten einfach mehr Zeit und Unterstützung. So war neben der Herausforderung des Schreibens ja auch die Schwierigkeit zu bewältigen, so über eine Sache zu berichten, dass auch Aussenstehende die nicht dabei waren, das Erzählte nachvollziehen konnten. Dies ist wohl auch das grösste Lernfeld für die Schüler innerhalb von diesem Projekt, in welchem die Schüler mit wiederholter Übung Fortschritte machen konnten. Schlussendlich ist dieses Lernfeld ja auch etwas, was viele Schüler in der alltäglichen Kommunikation begleitet.

Neben den Berichten folgten dann noch Fotorätsel, ein Adventskalender und seit neuestem verfolgen wir ein Interviewprojekt, in dem Schüler ausgewählte Gäste aus der Schule (Schüler und Lehrpersonen) zu einem Mittagessen einladen und mit spannenden Fragen mal von einer anderen Seite kennenlernen können und dann auf dem Blog in Form eines kleinen Interview-Berichtes vorstellen. Gegen Ende des Schuljahres ist in dem Thema Nachrichten, Zeitung, Medien geplant, dass die Schüler ein Liederbuch der Lieblingslieder aus der Rafaelschule veröffentlichen, hier wird dann der handwerkliche Unterricht und der Epochenunterricht wieder zusammen kommen, wir sind selber gespannt darauf, ob wir das noch bis Schuljahresende fertigstellen können, wir arbeiten mit Hochdruck daran.

Aus Datenschutzgründen ist der Blog nur für registrierte Benutzer zugänglich, bei Interesse kann man sich aber über den Blog registrieren und einen Zugang anfragen. Neugierig geworden? Dann schauen Sie noch heute mal vorbei – www.15plus.rafaelschule.ch – die Schüler freuen sich über jeden Kommentar und neue Leser.

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Nachfolgend ein paar Bildimpressionen zum Thema:

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2 Kommentare zu „Rückblick der Blogarbeit aus Lehrersicht

  1. Liebe Werkstüfler
    Ich habe mich immer sehr über Eure Beiträge gefreut, und diese gerne gelesen .
    Ich würde mich sehr darüber freuen , wenn Ihr den Blog weiter führt.
    Ich wünsche Euch allen schöne Sommerferien !!
    Den Abgängern wünsche ich von ganzem Herzen viel Glück im Berufsleben.
    Liebe Grüsse an alle
    Barbara Infortuna ( Mami von Julia )

  2. Liebe Werkstufen Schülerinnen und Schüler
    Mir gefällt euer Blog super gut. Ich habe jetzt gerade lange gelesen. Die Geschichten und Interviews finde ich ganz spannend. Ich freue mich weiter von euch zu lesen.
    Ich wünsche allen schöne Sommerferien. Allen die mit der Schule fertig werden wünsche ich einen guten Start ins Neue.
    Herzliche Grüsse
    Lotta Ingold (Mama von Luna)

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